Age-Management für ältere Arbeitnehmer

Dass Deutschlands ein Renten-Problem hat, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Das Durchschnittsalter von deutschen Arbeitnehmern steigt ständig weiter an, während man Nachwuchskräfte vergeblich sucht. Um das Personal zumindest statistisch jünger machen zu können, haben in den letzten Jahren zahlreiche Firmen versucht, die Arbeitnehmer in Frührente zu schicken. Allerdings hat sich diese Maßnahmen nicht bewährt. So weiß Dr. Jens Finnern, Referatsleiter Gesundheit Management der Techniker Krankenkasse, dass für den Erfolg eines Unternehmens und die Wettbewerbsfähigkeit wichtig ist, dass Qualifikationen und Erfahrungen in allen Altersgruppen bestehen.

Die Bestandteile des Age-Managements:

Dr. Finnern stellte in diesem Zusammenhang das Age-Management vor. Hierbei handelt es sich seiner Meinung nach um eine notwendige Maßnahme für die Zukunft, welche dazu gedacht ist, nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Leistungsfähigkeit und Motivation von älteren Mitarbeitern zu erhalten und gleichzeitig zu fördern. Arbeitsbedingungen, die dem Alter angepasst sind, sind hierbei ein wichtiger Bestandteil. Anti-Aging ist damit längst nicht mehr nur ein Thema in der Kosmetikindustrie und der Schönheitschirurgie. Da es sich bei der Umstrukturierung der Arbeitsbedingungen aber um einen komplexen Vorgang handelt, sind viele Unternehmen für diesen Schritt nicht bereit.

Außerdem muss zuerst über eine Analyse zur Altersstruktur herausgefunden werden, wie belastbar die jeweiligen Mitarbeiter im Alter noch sind. Erst dann können Arbeitsmethoden und Arbeitsbedingungen an die Leistungsvoraussetzungen der älteren Mitarbeiter angepasst werden. Mögliche Veränderungen, die sich ergeben könnten, sind beispielsweise flexible Arbeitszeitmodelle und entsprechende Weiterbildungen. Mittlerweile gibt es sogar einige Unternehmen, die sich die Ausführungen von Dr. Finnern zu Herzen genommen haben und das so genannte Age-Management in ihrer Firma bereits praktizieren.