Wie Sie selbst Zellen verjüngen können

Selbst dafür sorgen zu können, dass man langsamer altert, klingt wie ein Märchen, das niemals wahr werden wird. Doch vielleicht könnte es dies schon bald. Denn Florian Holsboer, Direktor des Max-Planck-Institus für Psychiatrie in München, hat bereits 2007 öffentlich über die These, dass man selbst Zellen verjüngen und damit den Alterungsprozess aufhalten kann, diskutiert. Zeitgleich erschien auch sein Buch „Die Zukunft des Alterns“.

Doch wie funktioniert es nun, selbst etwas für Anti-Aging zu tun? Der Autor ist davon überzeugt, dass jeder einen enormen Einfluss auf den Alterungsprozess nehmen kann. So haben Wissenschaftler in den letzten Jahren herausgefunden, dass es zwei Faktoren gibt, die das Altern und somit auch Anti-Aging beeinflussen. Zum einen haben die Gene eine große Auswirkung darauf, ob der Alterungsprozess schnell oder langsam verläuft, aber auch der Lebensstil, den man größtenteils selbst beeinflussen kann, entscheidet, wie schnell man altert. 2007 sagte Holsboer, dass er und andere Wissenschaftler damit beschäftigt seien, für den Menschen ein individuelles Risikoprofil für das Altern zu erstellen. Damit soll in Zukunft gesagt werden können, welcher bestimmte Lebensstilfaktor verändert werden muss, damit man in einigen Jahren weder einen Herzinfarkt noch eine Depression bekommt.

Entscheidend für die Erstellung eines solchen Profils sind klinische Laborwerte, die DNA, aber auch wichtige Daten über Stress- und Sexualhormone, sowie den Cholesterinspiegel. Die so genannten Biomarker geben dann einen Aufschluss über den Lebensstil und psychische Erfahrungen. Auch andere Wissenschaftler sind der Meinung, dass jeder Gedanke die Biochemie des menschlichen Gehirns verändern kann. Gerade ein Trauma gräbt sich tief in die Zellkerne ein und verändert dadurch die Genaktivität.

Laut Holsboer ist dies eine wichtige Erkenntnis führt das Verständnis vom Altern. Zwar bilden die Gene, mit denen wir auf die Welt kommen, die Grundlage für unser Leben und das Altern, doch Umweltfaktoren und persönliche Faktoren haben ebenfalls einen großen Anteil am Anti-Aging. Schon bald soll es möglich sein, Gene, welche im Alter aktiv werden, in Schach zu halten. Außerdem beschäftigt sich die Wissenschaft derzeit mit Enzymen, die als Sirtuine bezeichnet werden. Mit diesen ist es möglich, negative Alterseffekte auszugleichen und damit eine Verjüngung der Zellen herbeizuführen. Ausgeschüttet werden diese Enzyme verstärkt, wenn man sich kalorienarm und gesund ernährt oder eine bestimmte Menge an Rotwein trinkt.